2.-4. März 2017

2.3.2017 Heizungseinbau

Ich habe mir nach gutem Zureden und auch aus Einsicht in die Sinnhaftigkeit der Konstruktion eine elektrische Gebläseheizung von Truma gekauft. Direkt zu Beginn meiner Bootseigner-Karriere habe ich mal eine passive Wohnwagen-Heizung erworben, die aber leider einen Kamin benötigt. Das ließ sich auch nach langen Überlegungen und Planungen nicht realisieren. Die elektrische Truma dagegen funktioniert wie eine Brennwert-Therme. Sie verfügt über einen Doppel-Abgas-/Zuluft-Schlauch, saugt also die Frischluft zur Verbrennung von außen und pustet die Abgasluft durch den innenliegenden Schlauch gleich wieder weg. Dabei wird die angesaugte Außenluft gleich schon mal vorgewärmt.

Über ebay-Kleinanzeigen habe ich dann eine eine e2800 erworben in der Hoffnung, dass sie funktioniert. Den passenden Wandkamin mit der Zu-/Abluftschlauch-Kombi habe ich dann bei ebay gekauft. Dafür muss in die Stahlhaut von Paromato ein 76mm rundes Loch gebohrt werden mit einer professionellen Lochsäge von Korfmann. Ich habe einige Meter Gasleitung und ein paar Verschraubungen eingepackt und bin so um 15 los.

Zu Beginn auf dem Boot gleich der große Frust. So, wie ich mir das genial in meinem Kopf ausgedacht habe, klappt es natürlich nicht. Die Heizung ist von den Ausmaßen schlicht zu groß. Also Tee kochen, hinsetzen, angucken, nachdenken. Wenn ich das hölzerne Ständerwerk, das ohnehin für eine Innenverkleidung reichlich überdimensioniert ist, von innen schmaler bekomme und das Hinterteil der Heizung in den Bunker schiebe bis zur Kaminöffnung, dann sollte sie passen. Ich will mir ja auch den Platz für die Kühltruhe nicht zustellen. Die Zahl der Alternativen auf diesem kleinen Boot ist ja leider noch kleiner. Nun gut, mit Säge und Beitel lassen sich die 2 Träger recht gut auf etwa die Hälfte in der Tiefe reduzieren. Die Trennwand zum Bunker ist auch flott entfernt. Und siehe da, es passt alles ganz wunderbar. Sogar ziemlich gut, die Stimmung an Bord bessert sich zusehends. Das 76mm-Loch in der Bordwand – Angstgegner der ganzen Aktion – ist irgendwie pillepalle. Das eigens erworbene Schneidöl kommt kaum zum Einsatz, da sind die 3mm auch schon durch. Von innen gibt es ein geteiltes Holz für die Befestigungsschrauben von außen und der Angstgegner Wandkamin hat sich verabschiedet.

Probelauf. Dafür muss ich die Gasflasche vorübergehend direkt anschliessen, was kein Problem ist. Steht die Flasche eben mal im Bunker. Auch die Elektrik klemme ich provisorisch an eine vorhandene Sicherung an und Start. Na gut, ich hatte den Probelauf in Karens Garage natürlich schon mal geprobt – erfolgreich. So war es jetzt nicht groß verwunderlich, dass alles super funktionierte. Trotzdem war es ein super Gefühl, als es auf einmal kuschelig warm wurde im Boot. Das Zurückschalten auf halbe Leistung ist nicht so einfach – die Heizung macht eine wohl thermisch bedingte Pause, bis sie dann wieder anspringt. Die Heizleistung ist mit 2,8 kW eher zu stark. Aber Power ist allemal besser in dem schlecht isolierten Boot, als ein laues Lüftchen.

3.3.2017

Das ist richtig gut am Morgen! Aufstehen, Heizung einschalten, Teewasser aufsetzen und die Wärme abwarten. Richtig kuschelig. Riecht auch nach nix. Diesen Tee habe ich richtig genossen. Nun bin ich ja noch nicht ganz fertig  Zu guter Letzt muss noch die Abdeckung vom Wandkamin und auch der Wandkamin selber an der Bordwand befestigt werden. Ich säge mir ein Stück vom Brett mit genau der 76mm-Bohrung, spalte das ganze in zwei Hälften und schraube dann von außen in dieses wieder um das Rohr zusammengesetzte Passstück den Wandkamin fest. Nur als ich dann die Abdeckung mit zwei stabilen Edelstahlschrauben befestige, bricht mir leider eine beim Einschrauben ab. Der Tod der Abdeckung leider, da ich den Rest der Schraube nicht zu packen kriege. Dumm gelaufen. Ich bekomme es aber doch leidlich fest – schön ist anders, funktional aber ok.

4.3.2017

Zweite Tour nach Friesland in Sachen Heizung. Heute geht’s an die Gasleitung. Ich will die Gaskiste draußen wieder in Betrieb nehmen und die Gasleitung mit der Heizung fest verbinden. Es hat im Boot früher mal einen Gaskocher gegeben, der aus dieser Gaskiste mit einem 8mm Kupferrohr verbunden war. Dieses Kupferrohr wurde in der Küche einfach abgesägt – der Gasschlauch, der mit einer Rohrschelle nicht ganz der Vorschrift entsprechend auf einem kurzen 8mm Rohr festgeschraubt war, wurde seinerzeit einfach abgeschnitten. Um die Gaskiste wieder zu betreiben und den Gasanschluss ordentlich in Betrieb zu nehmen, muss ich die Kiste erst mal abbauen. Nicht so einfach – da die Schrauben von innen kommen – hinter der Verkleidung. Also weg mit der Verkleidung – ab da geht es dann gut. Die Gasleitung kann ich nicht auf Dichtheit prüfen, aber so doll kann ein eventuelles Problem nicht sein. Trotzdem muss ich natürlich 100% sicher sein, dass alles dicht ist. Aber die Prüfung gibt es erst nächstes Mal.

Zum Schluss versuche ich noch, einen Heizungsschlauch in die Kajüte zu verlegen. Macht ja Sinn, wenn die warme Luft quasi aus den Tiefen des Rumpfes kommt. Geht besser, als ich dachte. Mit zwei Bohrungen habe ich eine hervorragende Position der Auslass-Öffnung erreicht, da, wo auch backbordseitig die Steckdose der Kajüte ist. Ich werde den Schlauch, der richtig heiß wird, in der Sitzkiste noch isolieren müssen, aber sonst ist das alles schon richtig super.

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